Ein neuer Verband entsteht
Der Handball Verband Rheinhessen (HVR) und der Pfälzer Handball Verband (PfHV) haben die Weichen gestellt, künftig wird es einen neuen gemeinsamen Verband geben: den Handball Verband Rheinhessen Pfalz (HVRP).
Der gemeinnützig organisierte Sport bekommt immer stärker die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen zu spüren. Aus diesem Grund und insbesondere aus strategischen Überlegungen beschäftigen sich seit Ende 2019 die drei rheinland-pfälzischen Handball Verbände mit dem Thema der Fusion ihrer Verbände. Die Initiative ging zunächst vom Rheinland aus, doch Ende 2023 kurz vor den zur Fusion angesetzten außerordentlichen Verbandstagen verlies das Präsidium des Handball Verband Rheinland den Verhandlungstisch. Daraufhin forderten die Mitgliedsvereine der Verbände in Rheinhessen und der Pfalz die beiden Präsidien auf, die Verhandlungen dennoch fortzuführen und bis Ende 2024 den Zusammenschluss in Rheinhessen und der Pfalz auf den Weg zu bringen.
Man entschied sich zu einer Verschmelzung der beiden Verbände nach den Regularien des Umwandlungsgesetzes, dabei löst sich ein bestehender Verband auf, ohne dass sein Vermögen abgewickelt wird. Vielmehr wird dieses im Wege der sogenannten Gesamtrechtsnachfolge auf den anderen Verband übertragen. Die Gewährung von Mitgliedschaftsrechten gilt dabei als Gegenleistung. Die Mitglieder des übertragenden Verbandes werden automatisch Mitglieder des übernehmenden Verbandes.
Der Handball steht vor großen Herausforderungen wie viele andere Sportarten auch, so wie bisher weiterzuarbeiten war keine Lösung. Steigende Kosten, die Notwendigkeit von mehr Hauptamtlichkeit sowie der nach Corona starke Mitgliederschwund, verbunden mit nachlassendem ehrenamtlichen Engagement und fehlenden Sportlern, führten zur Einsicht sich zusammenschließen und gemeinsame Ziele zu verfolgen
Bis der neue Verband ganz offiziell seine Arbeit aufnehmen kann, brauchte es noch einiges an Vorarbeit. Die zwei bestehenden Handballverbände in Rheinhessen und der Pfalz mussten am letzten Freitag bei einem außerordentlichen Verbandstag jeweils mit Dreiviertelmehrheit der jeweiligen Verbandstage ihren bisherigen Verband auflösen und dem Entwurf des Verschmelzungsvertrages zustimmen. Das klappte eindrucksvoll: In Rheinhessen und in der Pfalz stimmten 100 Prozent der anwesenden bzw. der abgegebenen Stimmen für die Verschmelzung. Ein starkes Votum der Vereine in zwei sehr sachlich geführten Versammlungen.
Bis der neue Verband ganz offiziell seine Arbeit aufnehmen kann, dauert es noch ein bisschen – der sportliche Start ist mit der Saison 2025/26 vorgesehen. Es gilt nun unter der Einbindung aller Vereine die Vorarbeiten abzuschließen und die künftigen Verbandsgremien an den Start zu bringen. Ein erster gemeinsamer Verbandstag könnte bei rascher Zustimmung durch die beiden zuständigen Amtsgerichte im Frühjahr 2025 stattfinden.
In den kommenden Monaten werden wir mit den Vereinen aus Rheinhessen und der Pfalz den Blick verstärkt auf die Zukunft unserer Sportart richten. Es gilt für die allgemeine Attraktivität unseres neuen Verbandes ein bedarfsgerechtes und angenommenes Angebot im Handball. Der künftige HVRP sieht sich als Dienstleister für alle seine Vereine. Wir würden uns freuen, wenn uns alle Vereine hier unterstützen. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg, der nun vor uns liegt.
Der Zusammenschluss kann auch ein Zeichen an andere Sportverbände sein, wie man sich für die Zukunft aufstellen kann. Der HV Rheinhessen Pfalz ist im DHB der dritte Zusammenschluss nach dem HV Nordrhein und dem Baden-Württembergischen HV in 2024.
Ulf Meyhöfer
Präsident
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