Bericht aus der Rheinpfalz vom 20.11.2022 von  Mathias Meyer

TV Dahn: Kräfte reichen für eine Halbzeit

Eine Halbzeit lang wehrte sich Handball-Verbandsligist TV Dahn gegen die schon körperlich weitaus größer aufgestellte SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam II, die eine starke Abwehr stellte. Doch am Ende hieß es 23:40 (14:15) gegen den Tabellenzweiten aus der Vorderpfalz.

„Es war hauptsächlich das Problem der nachlassenden Kräfte“, stellte TVD-Trainer Michael Blank am Ende des Spiels fest. Fast sinnbildlich hatte er ein tiefblaues Auge – zwar wegen eines Arbeitsunfalls, aber ebenso vermöbelt wurde sein Team von den „Südpfalz-Tigern“ von der 39. bis zur 49. Minute, als diese mit einer 10:0-Serie auf 33:18 davonzogen. Die letzten acht Trefferdavon  elen nach sechs Kontern und dann noch zweimal über die „zweite Welle“, also erweiterte Kontersituationen.

Jedes Tor hart erarbeiten
Das alles war auch ein Resultat der Spielweise der Gäste. Deren offensive und hellwache Verteidigung war unglaublich schnell auf den Füßen. Dahn musste jeden Treffer hart erarbeiten. Dass die erste Hälfte vom Spielstand her annähernd ausgeglichen verlaufen war, lag vor allem an Stephan Helfrich im TVD-Tor beziehungsweise der völlig unzureichenden Verwertung von Groß- und Konterchancen der Gäste. Helfrich parierte bis zur OBKZ-Auszeit in der 17. Minute schon sieben zumeist völlig frei geworfene Bälle. Dazu klatschte noch der eine oder andere Wurf an die
Torumrandung. Das übertünchte die eigenen Ballverluste der Dahner im Angriff. Selten ist zu sehen, dass ein Angreifer den Ball beim Prellen
verliert, David Link unterlief genau das, als er schläfrig beziehungsweise OBKZ-Verteidiger Nils Scherthan eben hellwach war, dann frei aufs Dahner Tor zulief und das 3:5 erzielte.
 
Mit Gardemaß
Die Spielanlage der Gäste wirkte einfach reifer, abgeklärter, es griff vieles ineinander. Dazu kamen sie eben auch immer mal wieder zu leichten Tore aus dem Rückraum, in dem alle Spieler Gardemaß besaßen und die Dahner auf jeder Position überragten. Solche leichten Treffer fehlten den Dahnern, weil die durch die offensive Abwehr der Südpfalz-Tiger quasi schon ausgeschlossen waren und zudem mit Lars Stahlhofen der einzige Dahner, der in körperlicher Hinsicht hier mit den Tigern hätte auf Augenhöhe agieren können und mal über die Abwehrreihe hätte schießen können, ausberuflichen Gründen fehlte.
Dass die SG ein echtes Topteam der Liga ist, überrascht sogar deren Trainer Dennis Steck, der auf das jugendliche Durchschnittsalter seiner Sieben verweist. Der ehemalige Oberliga-Kreisläufer gab dieses mit 20 Jahren an.
Steck: „Unser einziges Problem ist noch die fehlende Erfahrung. Aber das können wir derzeit gut kompensieren. Wie das dann im Spitzenspiel gegen Rodalben aussieht, werden wir sehen. Heute war unsere Abwehr in der zweiten Hälfte noch besser, wir haben technische Fehler abgestellt und vorne getroffen.“
 
Fehlende Alternativen
Blank stellte auch die intensive Abwehrarbeit als Grund für den Kräfteverschleiß heraus, dazu fehlende ausgewogene Wechselalternativen.
Auch unglückliche Schiedsrichterentscheidungen hätten zu dem sehr klaren Ergebnis einen Teil beigetragen. Mit dem Auftritt der ersten 30 Minuten warer zufrieden.
 
SO SPIELTEN SIE
TV Dahn: Helfrich, ab 43. Grundel – Fabian Schwarz (7/1), Link (6/3), Lukas
Schwarz (3) – Eckelmann (1), Felix Pavlitzek (3) – Farbacher (2);
Dauenhauer, Butell (1), Rutschmann, Tim Leidner, Brinkmann
Spiel lm: 3:5 (10.), 8:8 (19.), 10:14 (26.), 14:15 (Halbzeit), 18:23 (39.), 18:33
(49.), 23:40 Ende) – Siebenmeter: 5/4 – 3/3 – Zeitstrafen: 1 – 1 – Beste
Spieler: Helfrich, Fabian Schwarz – Kehl, Scherthan – Zuschauer: 80 –
Schiedsrichter: Spies (HS Lambsheim/Frankenthal)

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